Der richtige Bildausschnitt für selbst gedrehte Handyvideos: So positionierst du Personen vor der Kamera

Ramona Fäustle
Ramona Fäustle
Marketing Manager
,
Mozaik
Zuletzt aktualisiert:
11.1.2024

Inhalt

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Wie und wo stelle ich meine Protagonist:in am besten vor die Kamera? ‍Wir geben dir einen Überblick, wie du mit den vier wichtigsten Punkten zum perfekten Bildausschnitt kommst: 1. die richtige Einstellungsgröße, 2. die richtige Positionierung, 3. die Blickrichtung und 4. nicht zu viel oder zu wenig Kopfluft. ‍

Wer kennt es nicht… Man will ein Video drehen, holt sich eine zweite Person dazu, dreht das Video ab und fertig. Erst im Nachhinein beim Sichten des Videomaterials merkt man, dass der gewählte Bildausschnitt nicht so ganz passt.

Die Person ist zu groß, zu klein, zu weit oben, zu weit unten oder nicht mittig im Bild. Das kann manchmal ganz schön die Ästhetik des Videos stören.

Doch wie und wo stelle ich die Person vor der Kamera am besten hin?

Wir geben dir einen Überblick, wie du mit den vier wichtigsten Punkten zum perfekten Bildausschnitt kommst: 1. die richtige Einstellungsgröße, 2. die richtige Positionierung, 3. die Blickrichtung und 4. nicht zu viel oder zu wenig Kopfluft.

Los geht’s!

Punkt 1: Nahaufnahme bis Totale – Wähle eine passende Einstellungsgröße

Im Videobereich bezieht sich der Begriff Einstellungsgröße auf die Wahl des Bildausschnitts oder des Blickwinkels, mit dem eine Szene oder eine Person aufgenommen wird.  

In der klassischen Filmproduktion werden durch die verschiedenen Bildausschnitte unterschiedliche Aspekte der Geschichte betont, so kann unter anderem Spannung erzeugt werden.

Heute liegt jedoch der Fokus auf Unternehmensvideos, bei denen Personen vor der Kamera sprechen. Der Inhalt der Botschaft steht im Vordergrund.

Deshalb stellen wir dir nur die vier wichtigsten Einstellungsgrößen vor:

  • die Totale,
  • die Halbtotale,
  • die Halbnahe und
  • die Nahaufnahme.

Diese lassen sich auf alle drei Videoformate – also Hochformat, Querformat und Quadrat – anwenden.

Einstellungsgrößen im Querformat
Einstellungsgrößen im Querformat

Einstellungsgrößen im quadratischen Format
Einstellungsgrößen im quadratischen Format

Einstellungsgrößen im Hochformat
Einstellungsgrößen im Hochformat

Totale

Die Totale gibt einen Überblick über einen Ort oder einen Raum. Die Umgebung spielt hier eine große Rolle.

Eignet sich für:

Die Totale eignet sich besonders für den Einstieg ins Video. Sie zeigt, wo das Video gedreht wird. So kann z.B. bei einem Messebesuch die Messe mit abgebildet werden oder die Büroräume gezeigt werden.

Halbtotale

Die Halbtotale legt den Fokus auf die Person und deren nähere Umgebung. Auch hier ist die Umgebung noch sichtbar, die Person ist jedoch das wichtigere Element.

Eignet sich für:

Hierbei kann man eine Person im Ganzen darstellen. Dies eignet sich z.B., wenn Personen in Bewegung sind. Da der Bildausschnitt groß genug ist, hat die Person genug Bewegungsfreiheit, ohne an den Rand des Bildausschnitts zu gelangen.

Halbnah

Die Umgebung spielt nun eine weniger wichtige Rolle. Hier geht es nun um die Person und ihre Botschaften.

Eignet sich für:

Die Halbnahe eignet sich zur klassischen Botschaftsvermittlung. Heißt: eigentlich immer, wenn eine Person vor der Kamera spricht und der Hintergrund nicht essentiell für den Inhalt ist.

Nahaufnahme

Die Nahaufnahme zeigt nun nicht mehr den ganzen Oberkörper, sondern lediglich das Gesicht und die Brust einer Person.

Eignet sich für:

Die Nahaufnahme eignet sich für jedes klassische Statement Video. Sie lässt sich gut mit der Halbnahen abwechseln, wenn die Person immer mit dem selben Hintergrund spricht.

Doch warum werden überhaupt verschiedene Einstellungsgrößen benötigt?

Ein Grund liegt darin, dass jeder Bildausschnitt eine andere Funktion hat: Mal spielt der Hintergrund eine Rolle, mal soll nur die Person im Fokus sein. Je nachdem, auf was man den Fokus setzen möchte, verwendet man deshalb eine andere Einstellungsgröße.

Ein weiterer Grund ist, dass wenn eine Person immer am selben Ort das Video dreht und sich der Hintergrund nicht verändert, zwei Aufnahmen beim Schnitt einen unschönen Sprung machen würden. Dabei spricht man oft von einem "Jump Cut".

Ein Jump Cut tritt auf, wenn aufeinanderfolgende Clips oder Frames fast identisch sind, aber kleine Unterschiede im Videoinhalt vorhanden sind. Um zwei Aufnahmen besser aneinander zu schneiden, verwendet man deshalb unterschiedliche Einstellungsgrößen. Das bringt zudem Abwechslung ins Video.

Quick Tipp: Um einen Jump Cut zu vermeiden, können Animationen oder Überblendungen zwischen zwei Aufnahmen verwendet werden.

Die Corporate Video Platform Mozaik arbeitet beispielsweise bei jedem Szenenübergang mit einer kurzen Animation. So werden unschöne Schnitte vermieden, ohne dass explizit darauf geachtet werden muss, bei jeder Szene einen neuen Bildausschnitt zu wählen.

Punkt 2: Positioniere die Person an der richtigen Stelle

Nachdem wir den Kameraausschnitt gewählt haben, bleibt die Frage: Wo stelle ich die Person hin? Eher rechts, oder eher links, oder komplett mittig im Bild?

Option 1: Die Drittel-Regel

Bei der Drittel-Regel teilt man das Bild gedanklich mit zwei Waagerechten und zwei Senkrechten in neun gleich große Teile. Anschließend positioniert man das Motiv bzw. in unserem Fall die Person an einen Schnittpunkt.

Bei Personen sollten die oberen beiden Schnittpunkte verwendet werden, da sonst zu viel Kopffreiheit herrscht. Dieses Konzept dient als Leitlinie zur Verbesserung der Bildkomposition, indem es das Bild ausgewogen erscheinen lässt.

Eignet sich für:

Grundsätzlich lässt sich die Drittel-Regel auf alle Videoformate anpassen. Wir empfehlen die Drittel-Regel jedoch nur für Querformat oder quadratische Videos. Diese Option hat den Vorteil, dass im Video Elemente eingeblendet werden können, da genug Platz an einer Seite herrscht.

Drittel-Regel für die richtige Positionierung von Personen
Bildaufteilung nach der Drittel-Regel

Option 2: Mittig platzieren

Diese Option ist einfach: Man stellt die Person einfach mittig vor die Kamera.

Eignet sich für:

Diese Option ist für alle Statement Videos und Aufrufe geeignet, wenn die Zuschauenden direkt angesprochen werden sollen. Hier steht die Person und ihr Inhalt im Bildmittelpunkt. Diese Positionierung eignet sich für jedes Videoformat, sei es für Hochformat, für Querformat oder für Quadrat.

Um diese beiden Optionen zu veranschaulichen, haben wir dir hier ein Beispiel von unserem Gründer Neele mitgebracht.

Zuerst wird oben eine Überschrift eingeblendet, weshalb das Videoformat im Querformat erscheint. In diesem Fall wurde er nach der Drittel-Regel positioniert.

Nach dem Zoom ist der Videoausschnitt jedoch quadratisch, weshalb er danach mittig positioniert geschnitten wurde. So ist die Aufmerksamkeit nun auf ihm und seiner Message.

Punkt 3: Die Bedeutung der Blickrichtung

Viele Personen, die zum ersten Mal vor der Kamera stehen, tun sich schwer, wo sie hinschauen sollen. Direkt in die Kamera? Zur filmenden Person? Oder zu einer Person im Raum?

Wir haben zwei mögliche Optionen für dich.

Option 1: Blick in die Kamera

Hierbei schaut die Person ganz einfach in die Kamera.

Wichtig ist, auch wirklich direkt in die Kamera zu schauen, und nicht zur filmenden Person, die nur leicht versetzt zur Kamera steht.

Eignet sich für:

Der Blick in die Kamera ist für alle Statement Videos und Aufrufe geeignet, wenn die Zuschauenden direkt angesprochen werden sollen.

Option 2: Blick zum Interviewenden (für Fortgeschrittene)

Bei dieser Option wird die Person an einem Schnittpunkt der Drittel-Regel platziert, allerdings schaut die Person seitlich an der Kamera vorbei, zu einer realen oder imaginären interviewenden Person.

Der Blick weicht absichtlich und deutlich von der Kamera ab.

Eignet sich für:

Diese Option eignet sich dann, wenn du möchtest, dass sich das Video wie eine Reportage anfühlt, bei der der Zuschauer begleitet wird. In den meisten Fällen werden zwei Kameras aufgestellt, eine schräg und eine frontal. So kann man die Blickrichtung abwechseln.

Beispiel: ITZ Bund

Punkt 4: Die Sache mit der Kopfluft – Wie viel ist angemessen?

Mit der Kopfluft – auch Kopfraum genannt – ist der Abstand zwischen Kopf und oberer Bildkante des Kamerarahmens gemeint.

Wenn zu wenig Kopfluft herrscht, “klebt” der Kopf der Person am oberen Rand oder wird sogar abgeschnitten. Dann kann das Videobild beengt und unangenehm wirken.

Gibt man zu viel Kopfluft, kann das zwar im Filmbereich ein Gefühl von Weite und Freiheit vermitteln. Da wir jedoch Unternehmensvideos behandeln, lässt zu viel Kopfraum die Person schnell klein und verloren wirken.

Also genau das Gegenteil, das man mit Videos erreichen will, die Mitarbeitende oder Kund:innen des Unternehmens präsentieren!

Aber wieviel Kopfluft ist nun angemessen?

Überlege dir ganz praktisch:

Die Person benötigt so viel Raum, dass sie sich auch mit kleinen Bewegungen und Gestikulationen während des Sprechens nicht an den oberen Rand des Videos drückt. Aber gleichzeitig soll ihr Kopf in der oberen Hälfte des Bildausschnittes sein.

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Ein letzter Feinschliff

Schaue, dass keine Gelenke oder Gesichter angeschnitten sind.

Und vor allem: Vermeide ungewollte Mikrofone und Kabel im Bild. Das lässt sonst alle Bemühungen aus den vorherigen Grundlagen der Positionierung überflüssig wirken.

Best Practice: Der richtige Bildausschnitt für Unternehmensvideos

So. Jetzt weißt du vieles, was man machen soll und was man nicht machen soll.

Am einfachsten lässt es sich jedoch immer anhand von Best Practice Beispielen zeigen.

Beispielvideo: Feature Ankündigung “Untertitel” → Hochkant

Hier haben wir ein kurzes Statement Video von Neele, der ein neues Feature ankündigt.

  • Als Einstellungsgröße wird die Halbnahe gewählt. So ist der Fokus auf ihm und man sieht dennoch seine Gestik.
  • Zudem ist genug Platz für die Bauchbinde mit Text.
  • Da es ein Hochkant Video ist, ist er mittig positioniert.
  • Sein Kopf befindet sich in der oberen Hälfte, ohne zu viel Raum zur Bildkante zu lassen.

Beispielvideo: Mozaik Bewerbungsprozess FAQ → Querformat

Hier haben wir unseren Kollegen Chris, der die wichtigsten Fragen zu unserem Bewerbungsprozess erklärt.

  • Als Einstellungsgröße wird zuerst die Nahaufnahme gewählt, um ihn bei der Vorstellung in den Fokus zu rücken.
  • Anschließend folgen die Antworten in der Halbnahen. Da zwischen den Szenen Animationen eingeblendet werden, gibt es keinen Jump Cut.
  • Bei beiden Einstellungsgrößen wird nicht zu viel, und nicht zu wenig Kopfluft gegeben.

3, 2, 1 – Ran an das Handy und Film ab!

Abschließend bleibt uns nur noch zu sagen: Ausprobieren, denn Übung macht den Meister.

Wenn du uns noch nicht kennst: Wir sind Mozaik, und unsere Corporate Video Plattform unterstützt dich bei der Erstellung deiner Firmenvideos. Mit Mozaik kann jede:r in deiner Organisation innerhalb von Minuten Design-konforme, professionelle und authentische Videos aufnehmen, bearbeiten und teilen.

Damit geht das Videodrehen noch schneller und einfacher.

Plus: Mozaik unterstützt dich auch bei der Positionierung der Person, indem dir angezeigt wird, wo der Kopf zu sehen sein soll.

Wenn du noch kein Kunde bist, dann probier’s doch einfach mal aus mit der 14-tägigen kostenlosen Testphase.

Bei Fragen stehen wir dir über unseren Chat zur Verfügung!

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